Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Nach der Beschlussfassung vom 08.12.2020 informiert Herr Kautz vom Ingenieurbüro Jung über den Bestand der Trinkwasserversorgung und die technischen Möglichkeiten zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung.

 

Lt. Bürgermeister Distler sind der obere und untere Hochbehälter marode und wurden vom Gesundheitsamt bereits mehrmals gerügt. Nachdem im Sommer 2020 eine Pumpe im Wasserwerk ausgefallen war und Fa. Mösslein vor Ort war, informierte man Herrn Stahl (Bauhofleiter/Wasserwart), dass es wohl inzwischen Alternativen zu einem Hochbehälterneubaus gäbe, nämlich eine Lösung über Pumpen. Deshalb führten er Bürgermeister und der Wasserwart ein Gespräch mit Herrn Kautz vom Ingenieurbüro Jung, auch im Hinblick auf die hydraulische Machbarkeit einer derartigen Lösung. Hierzu wäre nämlich gegebenenfalls eine Ertüchtigung des Leitungsnetzes von Nöten, die zu untersuchen ist. Herr Kautz solle nunmehr einen Überblick über die bisherigen Überlegungen geben, insbesondere, um die neuen Gemeinderäte auch unter Berücksichtigung der neuen technischen Möglichkeiten zu informieren.

 

Herr Kautz schildert ausführlich anhand einer Präsentation, welche drei Varianten zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in Laudenbach möglich sind. Er zeigt die Gebiete, die versorgt werden müssen und wie die Versorgung aktuell vor sich geht.

 

2016 fand eine Bauwerksuntersuchung der beiden Trinkwasserbehälter statt.

Fazit:

Speichervolumen beider Trinkwasserbehälter nicht ausreichend.

Instandsetzung Hochbehälter (HB) technisch möglich, wenn das fehlende Speichervolumen kompensiert werden kann.

Wirtschaftliche Instandsetzung des Tiefbehälters (TB) „Stefansberg“ nicht gegeben (Stilllegung). Wenn die Wasserversorgung mit mehreren Zubringungsleitungen im Verbund betrieben wird, könne die Betriebsreserve zur Überbrückung von Störungen verringert werden.

 

Im Juni 2017 fand eine Studie „Alternativbetrachtung zur Instandsetzung des Hochbehälters Laudenbach“ statt.

Drei Varianten wurden untersucht:

Variante A: Erweiterung des HB-Behältervolumens

Variante B: Neubau eines Hochbehälters (ca. 500 m3)

Variante C: Vollversorgung der Tiefzone von Kleinheubach

 

Herr Kautz erklärt die Funktionsweisen der einzelnen Varianten mit Kostenabschätzung auf Datenbasis 2016. Die geschätzten Netto-Baukosten wären für Variante A ca. 1.270.000,00 €, Variante B ca. 1.230.000,00 €, Variante C ca. 750.000,00 €.

Variante A wurde daher verworfen.

Variante B (Neubau) wurde favorisiert, da ähnliche Investitionskosten wie bei Variante A anfallen, Versorgungssicherheit während der Bauphase.

Variante C (Vollversorgung Tiefzone über Kleinheubach) wurde nicht favorisiert, da u. a. Wasserversorgung möglichst über eigene Quelle erfolgen soll. Weiterhin wäre das benötigte Speichervolumen für eine Vollversorgung technisch und vertraglich mit dem Markt Kleinheubach zu sichern.

 

Bevor Investitionen für einen Neubau getätigt werden, sollen weitere Optionen für Variante C untersucht werden. Dazu gehört u. a. eine hydraulische Rohrnetzberechnung und Prüfung, ob und unter welchen Voraussetzungen ein Wasserversorgungskonzept ohne Hochbehältererweiterung, mit Zusatzwasserlieferung von Kleinheubach möglich ist. Dazu gehört auch die Erstellung eines Hydrantenplans für den Leitungsbestand. Auch ein Löschangriff über den Main muss geprüft werden.

 

Herr Kautz führt aus, dass es sich bei den neuen Überlegungen um eine starke Abwandlung der Variante C handele. Bürgermeister Distler stellt klar, dass der Rückgriff auf Kleinheubacher Wasser lediglich zur Deckung der Löschwasserreserve bei dieser Variante dienen solle und ansonsten der größte Teil Laudenbachs – bis auf einige Anwesen im Aufseßring – im Normalfall mit Laudenbacher Wasser versorgt werden sollen.

 

Herr Kautz beantwortet Fragen aus dem Gremium zu Versorgung aus Kleinheubach, Technik und möglichen Kosten.

 

GR Klein informiert, dass der Wasserdruck im Heideweg sehr gering ist sowie, dass die Überlegung, was Bürgermeister Distler bestätigt, während seiner Amtszeit war, einen evtl. Behälterneubau auf Klingenberger Eigentum vorzunehmen, da die Verhandlungen mit dem Fürstenhaus Löwenstein sich schwierig gestaltet hätten.

 

GRin Discher-Bayer bittet darum, die Präsentation an die Gemeinderäte zu geben, damit man sich intensiv mit dem Thema beschäftigen kann. Herr Kautz hat nichts gegen eine Verschickung.

 

Bürgermeister Distler bedankt sich bei Herrn Kautz für die ausführlichen Informationen.