Sachverhalt:

Zu diesem Tagesordnungspunkt wird Revierleiter Christian Hack vom AELF referieren.

 

 

Herr Hack bedankt sich für die Einladung. Herr Speicher lässt sich entschuldigen.

 

Für das Borkenkäfermonitoring in Bayern werten Spezialisten der LWF (Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft) gesammelte Daten von Forstrevieren über das Flug- und Schwarmverhalten aus. Die Ergebnisse werden dann in Warn- und Gefährdungsstufen farblich auf einer Karte dargestellt. So gewinnen Waldbesitzer wertvolle Zeit für vorbeugende Maßnahmen.

 

Auch in Unterfranken und im Landkreis MIL ist die Situation nicht entspannt, trotz des verregneten Frühjahrs und Sommers. Bei der Borkenkäferaufarbeitung in Kleinheubach sind über 1000 fm Schadholz im Laufe des Sommers entstanden. Derzeit gehen die Käfer in die Überwinterung im Boden oder auch in Holz bzw. Bäumen und müssen aufgefunden werden, damit im Frühjahr möglichst wenig Ausgangsbrut da ist.

Die Lage auf dem Holzmarkt zeigte dieses Jahr Holzmangel überall. Die Preise für Schadholz gingen nach oben. Jetzt ist abzusehen, dass die Holzpreise wieder fallen und Frischholz eingeschlagen und verkauft wird. Die Holzabfuhr im Jahr 2021 lief deutlich besser als 2020.

 

Die Ökokontofläche ist inzwischen angegangen worden mit z. Zt. Entfernung der Begleitvegetation.

Durch den Käferbefall sind neue Flächen entstanden. Zur Wiederaufforstung sind geeignete Baumarten zu finden oder man setzt auf Naturverjüngung.

 

Im „Saustall“ wurde der junge Eichenbestand gepflegt, denn das ist die Baumart, die wir in Zukunft vermehrt haben wollen, da sie gut trockenheitsbeständig ist. Der „Saustall“ wird für die Öffentlichkeit wiederhergerichtet.

 

Naturschutzmaßnahmen hatten dieses Jahr einen relativ hohen Zeitanteil. Blaue wellenförmige Bäume, die blaue Markierungen tragen, werden dem Naturschutz zur Verfügung gestellt.

 

An der „Vorderen Hasel“ hat man bewusst ein Feld abgestorbener Fichten, die Opfer des Borkenkäfers geworden sind, stehen lassen, um zu sehen, was die Natur selbst macht, wenn man Totholz nicht entnimmt. Da es keine Wanderwege in der Nähe gibt, ist keine Gefahr in Bezug auf die Verkehrssicherheit.

 

Neben dem nassen Frühjahr und Sommer, gab es auch ein Starkregenereignis in Kleinheubach, wodurch Waldwege in Mitleidenschaft gezogen wurden. Gräben wurden ausgeschwemmt, Wege unterspült und ausgehöhlt. Wo dringend nötig, wurde inzwischen eine Schotterdeckschicht aufgebracht und Gräben wiederhergestellt, so dass die Wasserführung gegeben ist. Diese Maßnahmen werden nach und nach auf allen Wegen durchgeführt. Es wurden zwei Wasserrückhaltebecken bzw. Feuchtbiotope angelegt.

 

Vegetationsgutachten werden alle drei Jahre durchgeführt, um herauszulesen, welchen Einfluss Schalenwild auf junge Bäume hat, sprich um zu sehen, ob die Wilddichte zu hoch ist. Für jedes Jagdrevier wurden Aussagen getroffen. Das Gutachten wurde aufgrund der Bestandsaufnahme seitens des AELF erstellt, und aktuell muss auf die Freigabe des Ministeriums zur Veröffentlichung der Ergebnisse gewartet werden.

 

GR S. Fertig lobt Engagement und Leistung von Herrn Hack, denn im Wald tut sich viel.

 

Bgm. Münig schließt sich dem an und bedankt sich für die sehr gute Zusammenarbeit. Auch Sven Fertig spricht er seinen Dank aus, der bei der Waldbegehung zur Erstellung des Vegetationsgutachtens dabei war.

 

Ein weiterer Punkt ist die Staatliche Beförsterung des Kommunalwaldes, so Bgm. Münig. Ein Ergebnis, ob diese weitergeführt wird, sollte Anfang 2020 bekannt gegeben werden, steht aber noch aus. Im Landkreis hat man sich zu einem Arbeitskreis zusammengetan, wie eine weitere Beförsterung aussehen könnte und man wartet dringend auf Antwort aus dem Ministerium. Presseberichten zufolge soll die Staatliche Beförsterung erhalten bleiben.

 

Herr Hack selbst kennt nicht mehr, als in der Pressemitteilung steht. Es zeichnet sich aber eine Kehrtwende ab und er würde sich über eine weitere Zusammenarbeit freuen.

 

GR Hennig hat mit seiner Fraktion über das Thema Wiederaufforstung beraten. Die Frage ist, welche Baumart wird Favorit sein. Zu „Förster-Heißig-Zeiten“ favorisierte dieser z. B. Kastanie, später Ahornarten, die Presse nannte Douglasie.

 

Lt. Herr Hack ist die Baumauswahl stark regional abhängig. Warm und trocken ist prädestiniert für eine Eichenart, wie z. B. Stieleiche od. Traubeneiche. Lt. Forschung ist ein Favorit derzeit noch nicht auszumachen. Aus der Praxis heraus, ist es wichtig eine Mischung zu haben, in der Kastanie und auch Douglasie eine Rolle spielen. Großflächig ist Ziel, von den Reinbeständen – hier in Kleinheubach überwiegend Kiefer – zu Mischbeständen zu kommen, anteilig Buche, gemischt mit Eichenarten, Edelkastanie und anderen Edellaubhölzern. Parallel laufen auch Versuche mit ganz anderen Baumarten.

 

Pflanzgut ist derzeit schwer zu bekommen, denn deutschlandweit betrachtet muss ca. die Größe des Saarlandes wieder aufgeforstet werden, antwortet Herr Hack auf Nachfrage von GR S. Fertig. Man sollte auf Naturverjüngung setzten. Weiserzäune machen generell Sinn, um zu schauen, was macht der Wald, wenn kein Wildverbiss da ist, wie hoch ist die Wilddichte und ob jagdlich etwas getan werden kann. Es gibt Zuschüsse für diese Maßnahme.

 

Bgm. Münig bedankt sich bei Herrn Hack und wünscht einen guten Nachhauseweg.