Alfons Hain hat Bgm. Distler schriftlich einen Fragenkatalog übermittelt. Er macht sich Sorgen um die drohende Klimakatastrophe. Er ist der Meinung, dass diese nur noch aufzuhalten ist, wenn jeder Einzelne mitwirkt und hätte dazu Fragen.

 

  1. Welche Maßnahmen unternimmt die Gemeinde Laudenbach zum Schutz des Klimas im Allgemeinen?

 

Maßnahmen sind lt. Bgm. Distler:

Die Straßenbeleuchtung ist bereits teilweise auf LED umgestellt und wird vervollständigt.

Der Kindergartenanbau ist in Holzbauweise, das CO2 wird so gespeichert.

Der Laudenbacher Wald wird so bewirtschaftet, dass er klimastabil ist und seinen Dienst für unser Klima tut.

 

  1. Welche Maßnahmen werden unternommen, um den Kraftstoffverbrauch speziell im Bauhof zu minimieren? Beispiel: Es werden wiederholt Leerfahrten mit dem Radlader in Odenwaldstraße und Mühlweg beobachtet. Könnte man diese Fahrten, wenn überhaupt nötig, nicht mit einem kleinen Pkw machen? Erstellt der Bauhof diesbezüglich eine Effizienz-Rechnung? D. h, wird überprüft, ob der Kraftstoffverbrauch und der Maschineneinsatz in einem gesunden Verhältnis zu den anfallenden Arbeiten steht?

 

Der Bauhof betreibt die Standorte am Feuerwehrhaus, am Rathaus und 2 Lagerhallen und die Mitarbeiter unternehmen alles, um Fahrten und Benzinverbrauch so gering wie möglich zu halten, so Bgm. Distler.

 

  1. Mäharbeiten mit Motorsense und Motor, bei denen Bauhofmitarbeiter Gehörschutz tragen, werden in Wohngebieten oft sehr früh ausgeführt. Die Anwohner haben keinen Gehörschutz. Hier wäre mehr Rücksichtnahme bzw. Lärmschutz wünschenswert.

 

Lt. Bgm. Distler müssen in der warmen Jahreszeit viele Arbeiten in den kühleren Morgenstunden getan werden. Wenn alte Motorgeräte ausgedient haben, werden sie durch akkubetriebene Geräte ersetzt. Der Bauhof versucht die Lärmbelästigung so gering wie möglich zu halten. Gerne bietet er ein persönliches Gespräch mit ihm und dem Bauhofleiter Dieter Stahl an.

 

  1. Welche Maßnahmen werden durchgeführt, um das Regenwasser im Wald zu halten? Ein Vorschlag wäre, die Waldwege in kurzen Abständen mit Querrillen zu versehen, um das Wasser frühzeitig abzuleiten. Auch sollte der Einsatz eines Harvesters in der Regenperiode vermieden werden, um den Waldboden nicht unnötig aufzuwühlen bzw. zu verdichten.

 

Bgm. Distler hat diesbezüglich mit Herrn Förster Hack Rücksprache gehalten, der mitteilte, dass weitere Querrillen nicht nötig sind, da im Wald ausreichend Durchlässe verbaut wurden. Zur Wasserspeicherung ist geplant, kleinere Rückhaltebecken an geeigneten Standorten als Biotope anzulegen. Ebenso ist eine Waldrandgestaltung z.B. an der Odenwaldstraße hinsichtlich der Biodiversitätssteigerung sinnvoll.

 

Lt. Bgm. Distler wurden in den Haushalt 2.000 € eingestellt. Der Holzeinschlag erfolgt hauptsächlich in den Wintermonaten und Förster Hack hat bei nasser Witterung bereits Harvestereinsätze gestoppt, damit es zu keinen größeren Schäden kommt.

 

  1. Die Gemeinde könnte jedes Jahr pro Einwohner einen Baum pflanzen und pflegen. Zur Kompensierung des Arbeitsaufwandes könnte man beispielsweise auf häufiges Mähen der Mainwiesen verzichten.

 

Bei einer Waldführung im September mit Gemeinderat und Herrn Hack wurde auch über dieses Thema gesprochen. In einer Veranstaltung des Staatl. Forstamtes, bei der u. a. auch 2 Forstwissenschaftler zugegen waren, wurde gesagt, dass bei Eintreffen der Klimaprognosen, in Deutschland in 80 Jahren ein Klima ähnlich der Toskana oder Istrien herrschen wird. Derzeit wird untersucht, welche Baumarten kurzfristig nicht mehr überlebensfähig sind, welche mittelfristig helfen können und welche langfristig dem Klima standhalten.

Ein Wald, der noch nicht hiebreif ist, wird nicht gefällt, sondern es werden sukzessive Bäume entnommen und als Ersatz z. B. Edelkastanie oder Wildkirsche gepflanzt. In Laudenbach gibt es zwei kleinere Schadstellen am Schollensee und der Odenwaldstraße. An der Odenwaldstraße wird ein natürlicher Waldrand geschaffen, am Schollensee ein paar Bäume gesetzt. Weitere Maßnahmen  sind tagesaktuell nicht sinnvoll.

Lt. Herr Hack ist und bleibt für die nächsten Jahre insgesamt als Schwerpunktaufgabe der sorgsame Waldumbau in den Nadelholzbeständen im Gemeindewald, was auch für die anstehenden Pflegemaßnahmen und Durchforstung gilt (z. B. in der Abteilung Tannenwald).

 

  1. Könnte die Gemeinde nicht eine Initiative oder „Allianz der Willigen“ gründen, die sich um Belange des Klimaschutzes kümmert, um zu zeigen, wie wichtig das Thema in der Gemeinde genommen wird?

 

  1. Kann die Gemeinde nicht darauf hinwirken, dass Grüngut weitestgehend bei den Gartenbesitzern selbst kompostiert wird (Ausnahme Baumfällungen und größere Heckenschnitte, die die Gemeinde im Wald entsorgen kann)? Ist allen bewusst, wie viel Energie für Anlieferung und Verarbeitung des Grünguts verbraucht wird? Und dann erneut für die Abholung des fertigen Komposts, der wieder beim Verbraucher landen sollte?

 

Klimaschutz sollte auch in einer Gemeinde wie Laudenbach ein Thema mit hoher Priorität sein.

 

Dieter Stahl kommt zur Sitzung.

 

Die Abfallwirtschaft ist Aufgabe des Landkreises, die Grüngutentsorgung im Wald verboten und wird als Ordnungswidrigkeit geahndet.

 

Beratung:

GRin Discher-Bayer äußert, dass genau dies das widerspiegelt, was man in den öffentlichen Medien hört und Makulatur ist. Oberhalb des Heidewegs wurden vor ein paar Jahren Bäume in einem großen Ausmaß gefällt. Ein Gericht urteilte, dass die Fällung dieser Eichen nicht rechtens war. Auf Anfragen der Anwohner des Heidewegs, warum hier so viele Eichen gefällt werden dürfen, kamen Antworten wie: „Wir können da nichts machen.“ Es muss jetzt konkret etwas als Klimaschutz getan werden.

 

Mit diesem Anliegen möge man sich bitte an das Fürstenhaus wenden, da der Wald oberhalb des Heidewegs dessen Eigentum ist und die Gemeinde keinen Einfluss darauf hat, antwortet Bgm. Distler. Die Fragen von Herrn Hain hatten sich aber eindeutig auf den Gemeindewald bezogen und diese hat er beantwortet.