Sachverhalt:

Revierleiter Christian Hack vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bedankt sich für die Einladung. Herrn Speicher lässt er entschuldigen, da er einen Paralleltermin hat.

 

Beratung:

Zunächst gibt Herr Hack einen Rückblick auf das Jahr 2021. Bayernweit konnte man einen leichten verbesserten Zustand des Waldes im Vergleich zu den Vorjahren beobachten, die Borkenkäferentwicklung in vielen Regionen war deutlich gebremst. Allerdings waren die Bäume durch die trockenen Vorjahre geschwächt mit Nadel- und Blattverlust. Die Situation ist demnach verbessert, aber nicht entspannt.

2021 war kein Trockenjahr, aber auch kein Normaljahr. Es gab kaum Borkenkäferbefall im Gemeindewald Laudenbach im Gegensatz zu den angrenzenden Kommunen mit deutlichem Befall. In Laudenbach gab es geringere Schadholzmengen als erwartet. Dies hängt auch mit dem relativ geringen Fichtenanteil zusammen.

Das Betriebsergebnis zum Stichtag 31.12.2021 wurde mit einem PLUS von rund 12.600 € erfüllt.

 

Herr Hack stellt den Jahresbetriebsplan und die Jahresbetriebsnachweisung 2022 für den Gemeindewald Laudenbach anhand einer Präsentation vor. Diese liegt dem Originalprotokoll bei.

 

Für 2022 geht es nicht weiter wie letztes Jahr. Es ist sehr warm und Stürme gab es im Januar. Man wird ein besonderes Augenmerk auf den Borkenkäfer haben und man geht davon aus, dass es in 2022 einen regulären Forstplan geben wird. Für Laudenbach ist ein Holzeinschlag von 900 fm pro Jahr festgelegt, für dieses Jahr plant man knapp 1000 fm, was durch geringeren Einschlag in den vergangenen Jahren vertretbar ist. Vor allem Nadelholzbestände werden angegriffen.

 

Schwerpunkte im Gemeindewald in 2022 werden die Pflege der Waldbestände, Naturschutzmaßnahmen mit Erhaltung von Biotopbäumen und Anlegen von Biotopen im Ertragsnaturschutzprogramm, Verkehrssicherungsmaßnahmen, Wegepflege und Wegeunterhalt, die Wiederaufforstung kleinerer Flächen sowie Waldrandgestaltung und Pflanzung seltener Baumarten sein. Weiterhin die Anlage von Weiserzäunen zur Kontrolle der Wildsituation, Verbissschutz und die Borkenkäferkontrolle.

 

Um Wasser möglichst lange im Wald zu halten, steht die Anlage eines Wasserrückhaltes bzw. Feuchtbiotops schon länger auf der Tagesordnung. Dies bedarf einer genauen Standortauswahl, z. B. an Stellen mit verlehmtem Boden, z.B. im Schmalzgraben.

 

Lt. Bgm. Distler wird man kommende Woche eine Begehung zur Begutachtung von Stellen für Feuchtbiotope unternehmen.

 

Herr Hack informiert, dass aktuell größere Wiederaufforstungsmaßnahmen zurückgestellt werden, da es kaum Schadflächen gibt. Um die Bedingungen am Waldrand zu verbessern, plant man dort die Pflanzung seltener Baumarten.

 

Der Wildverbiss in der Hegegemeinschaft ist zu hoch. Der gewünschte Waldumbau funktioniert deshalb nur mit Schutz, z. B. Sprossenschützern.

 

Die Kalkulation des Betriebsergebnisses 2022 ergibt 125 €, also gleich NULL.

 

Bgm. Distler bedankt sich für die detaillierten Informationen, die zeigen, dass Laudenbach etwas für den Naturschutz im Wald tut.

 

GR Breitenbach (DU) fragt, ob die Einnahmeprognosen für Kieferneinschlag mit niedrigerem Preis oder Buche/Eiche mit höherem Preis besser sind.

 

Lt. Herr Hack wird man überwiegend in Kiefer einschlagen, denn die Preise sind gut.

 

GR Breitenbach (CSU) erinnert, dass vor 1 Jahr über Sicherungsmaßnahmen in der Odenwaldstraße gesprochen wurde. Er hatte den Vorschlag gemacht, dort Ginster anzupflanzen. Inwieweit wurde dieser Gedanke umgesetzt?

 

Herr Hack wird in Erfahrung bringen, ob eine Ginsterpflanzung umgesetzt werden kann.

 

GR Breitenbach (DU) erläutert, dass man früher Verbissschutz aus Fichtengipfel hergestellt hat.

 

Dies ist durchaus eine gute Idee, so Herr Hack. Das Gipfelmaterial der Fichten wird allerdings aus dem Wald gebracht und gehackt, weil der Borkenkäfer auch dünne Äste als Brutmaterial nutzt.

 

Bgm. Distler bedankt sich nochmals bei Herrn Hack und verabschiedet ihn.

Beschluss:

Der Jahresbetriebsplan und die Jahresbetriebsnachweisung 2022 werden genehmigt.