GR M. Breitenbach (DU) hatte 2021 berichtet, was aus seiner Sicht in den letzten Jahren in Laudenbach positiv gelungen war und was man verbessern könnte. U. a. hatte er eine mögliche Gestaltung der Südspitze Nähe Autohaus Link angesprochen, was bisher aber noch nicht zu verwirklichen war.

 

Nach Corona-bedingter 2-jähriger Pause hatte die Kreisgruppe Miltenberg Bund Naturschutz zu einem Erfahrungsaustausch aller Umweltbeauftragten des Landkreises Miltenberg für 10. Oktober 2022 in das Evang. Pfarrheim Klingenberg eingeladen. Schwerpunktthema war Möglichkeiten für den Artenschutz auf öffentlichen Grünflächen der Kommunen (Blühwiesen, Gehölzschnitt, Friedhöfen, Biotope)

 

 

Nach Begrüßung des BN Kreisvorsitzenden Dr. Steffen Scharrer gab 2. Vorsitzender der BN Kreisgruppe und Umweltbeauftragter Kleinwallstadt, Matthias Staab ein Statement zur Situation und Möglichkeiten der Umweltbeauftragten.

Anschließend moderierte 2. Vorsitzende der BN Kreisgruppe, Julia Woller.

Geladen waren 40 Umweltbeantragte, 14 waren erschienen. Die anwesenden Umweltbeauftragen wurden vorgestellt und u. a. besprochen, wie manche zu dieser Beauftragung gekommen sind.

 

Blühwiesen:

Zur Rettung von Insekten kam man überein, dass das Anlegen von Blühwiesen vorteilbringend für Insekten sei, jedoch bei intakter Flora keine neuen Wiesen angelegt werden sollten. Aufgrund der trockenen Sommer wachsen diese nicht ohne Versorgung mit Wasser.

 

Erneuerbare Energien:

Weiteres Thema war das Aufstellen von Windrädern. Fraglich sei am Beispiel Wörth, ob man Wald abholzen muss für Zufahrten, Stromtrassen und Standort.

 

Photovoltaikanlagen auf Dächern, z. B. von öffentlichen Gebäuden, seien den Anlagen auf Grünflächen vorzuziehen.

 

Biobauer Frey als Umweltbeauftragter von Miltenberg ist sehr aktiv bzgl. Photovoltaikanlagen. Auch die Gemeinde Eichenbühl ist diesbezüglich sehr aktiv.

 

Zum Thema erneuerbare Energien haben viele Menschen Bedenken, dass Windräder z.B. Vögeln schaden. Allerdings geht mittlerweile die Gewinnung von erneuerbaren Energien vor Artenschutz.

 

Streuobstwiesen:

Intensives Thema waren Streuobstwiesen. Der Umweltbeauftragter von Dorfprozelten berichtete hierzu.

 

Die jüngeren Bäume der großen Streuobstwiese Im Langentannenfeld hier in Laudenbach werden im Sommer vom Bauhof mit Wasser versorgt.

 

Förderprogramm Streuobstwiesen:

Anfang Oktober hat das Staatsministerium den Start des neuen Förderprogramms „Streuobst für alle“ bekanntgegeben. Gefördert wird der Erwerb von hochstämmigen Streuobstbäumen zur Pflanzung mit bis zu 45 Euro je Baum. Zubehör wie Baumband und Pfosten müssen selbst bezahlt und auch die Pflege übernommen werden. Gefördert werden nicht nur Bäume für Streuobstwiesen, sondern auch für den privaten Bereich, wie z. B. Hausgärten. Bäume sollen mindestens 12 Jahre stehen bleiben und dürfen nicht auf Ausgleichsflächen gepflanzt werden.

Folgende Baumarten werden gefördert: Kernobst, wie Apfel und Birne, Steinobst wie Pflaume und Kirsche, Walnuss und Quitte sowie Wildobst wie Vogelkirsche, Holzapfel, Wildbirne, Eberesche, Speierling, Elsbeere, Maulbeere, Esskastanie und Mispel.

 

Als Ansprechpartner dient der Obst- und Gartenbauverein Laudenbach, Förderanträge werden vom Verein als Sammelbestellung von mindestens 10 bis maximal 100 Bäumen beim Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken eingereicht. Hierzu gibt es ein digitales Info-Programm.

Die Antragstellung könne jedoch auch über die Gemeinden laufen.

 

Z. B. die Baumschule Kremer in Großheubach bietet ein umfangreiches Sortiment an Bäumen, Pflanzen und Sträuchern an.

 

Sulzbach hat bereits Pflanzungen verwirklicht. Der Untermain war früher drittgrößtes Anbaugebiet in Bayern.

 

Das Förderprogramm soll bis 2030 oder 2035 laufen und man hofft so, dass in Bayern 1 Million Bäume zusammenkommen. Nicht gefördert werden Plantagenbäume und Spalierobst. Pflanzung erfolgt i. d. R. von Oktober bis März/April. Bei Interesse gibt er gerne Unterlagen weiter.

 

 

GR Klein fragt GR Breitenbach als Umweltbeauftragten, wie seine Einschätzung zu der der Erschließung eines neuen Baugebiets südl. des Parks ist? Flächen dort sind biotopähnlich.

 

Umweltbeauftragter Breitenbach hat erst gestern davon erfahren. Er ist der Ansicht, dass die Natur in Laudenbach begrenzt ist und steht sehr skeptisch diesem Ansinnen gegenüber. Warum muss Laudenbach noch mehr wachsen?

 

GR Breitenbach (CSU) würde begrüßen, wenn im Amtsblatt ein Aufruf zu der Fördermöglichkeit von Streuobst auch für Privatpersonen gibt und an wen man sich bei Interesse wenden kann.

 

GR Breitenbach (DU) ergänzt, dass derjenige, der anschafft, in Vorleistung gehen muss und es ideal wäre, wenn die Gemeinde in Vorleistung gehen könnte.

 

Bgm. Distler ist sich sicher, dass seitens der Bevölkerung Interesse besteht. Eine Info wird im Amtsblatt veröffentlicht.