Beschluss: Einstimmig beschlossen

Sachverhalt:

 

Aufgrund der Überlastung des bestehenden Kanaldurchlasses unter der B469 (Nähe Josera) wurde das Ingenieurbüro Steenken & Breitenbach mit Beschlussfassung vom 07.12.2021 mit der hydraulischen Betrachtung des Zuflusses durch das Gewässer „Kriegsgraben“ beauftragt.

Hierbei wurde die Abflusssituation bewertet und in Bezug auf die Leistungsfähigkeiten von Kanal und offenen Graben, die Möglichkeiten einer Regenrückhaltung geprüft.

 

Der Kriegsgraben definiert sich durch ein Einzugsgebiet von rd. 0,942km².

Oberhalb / Südlich der Bundesstraße 469 wurde der Kriegsgraben zuletzt mäandrierend gestaltet.

Nach diesem Abschnitt verläuft das Gewässer verrohrt mit unterschiedlichen Nennweiten bis zum Main.

 

Die jetzt durchgeführte Betrachtung soll die Leistungsfähigkeit des Kriegsgrabens entlang der Kreisstraße MIL4 im neu gestalteten Bereich aufzeigen.

Für den Niederschlag wurden entsprechende Blockregen mit 5-jährlicher Wiederkehr und 4h Regendauer sowie 10-jährlicher Wiederkehr mit 1h Regendauer und 4h Regendauer betrachtet.

 

Unterschieden wurden die Niederschlagsereignisse:

·         5-Jährliches Ereignis (T5a) mit 4h-Regendauer: Niederschlagshöhe von 38,2mm

·         10-Jährliches Ereignis (T10a) mit 4h-Regendauer: Niederschlagshöhe von 44,5mm

·         10-Jährliches Ereignis (T10a) mit 1h-Regendauer: Niederschlagshöhe von 32,9mm

 

Grundsätzlich bestand die Zielsetzung darin, durch zusätzliche Geländemodellierungen auf der landwirtschaftlichen Fläche, zwischen der Parkplatzzufahrt Kaiser und dem bestehenden Wirtschaftsweg, die Gesamtsituation im Abfluss zu verbessern und Rückhaltung im Grabensystem zur Entlastung der Verrohrungen, zu schaffen.

 

Die Untersuchung wird durch das Ingenieurbüro ISB vorgestellt.

 

Durch moderate Abgrabungen und Erweiterung des Rückhaltevolumens mit einer gedrosselten Abgabe in die verrohrten Abschnitte (Rückhaltung) verbessert sich die aktuelle Situation.

Ein Großteil der 10-Jährlichen Regenereignisse wird dadurch beherrschbar.

 

Beratung:

Sven Fertig fragt nach, ob durch vegetative Maßnahmen, sprich Bepflanzungen, die Belastung des Grabens durch Niederschläge effektiv verringert werden kann. Herr Pani erläutert, dass es durch Bepflanzungen gebremst werden kann, dies wurde auch bei den Modellen berücksichtigt, es sind aber nur Kleinmaßnahmen.

Herr Fertig möchte noch wissen, in welcher Jahreszeit die höchste Belastung ist. Herr Pani erklärt, dass im Frühjahr von April bis Mai/Juni die höchsten Abflusswerte sind.

Thomas Hennig erkundigt sich, ob die Möglichkeit besteht, das Bauwerk zu erweitern. Herr Pani antwortet, dass dies nur mit erheblichem Mehraufwand möglich ist. Es sind verschiedene Fließwegebereiche eingerechnet. Es macht Sinn, sich noch andere Ecken anzuschauen, möglichst außerhalb. Voraussetzung hierfür ist der Besitz der Grundstücke.

Thomas Bissert fragt nach, wie hoch der Pflegeaufwand ist, ob es reicht ein Mal im Jahr zu mulchen.

Dies bejaht Herr Pani. 1-2 Mal im Jahr sollte gemulcht werden, das Gras sollte weggenommen werden und die Rechen an den Rohren müssen gesäubert werden.

Thomas Schneider vergewissert sich, dass das Regenrückhaltebecken einfach eine Wiese ist, und das vorhandene Gelände 1 m abgegraben wird. Auch dies bejaht Herr Pani, 70 cm bis 1 m tief wird gegraben.

 


Beschluss:

Der Gemeinderat Kleinheubach stimmt der vorgestellten Maßnahme bezüglich der Regenrückhaltung Kriegsgraben zu.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, ein Angebot für die notwendigen Ingenieurleistungen einzuholen.