Beschluss: Einstimmig beschlossen

Sachverhalt:

Revierleiter Christian Hack vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten stellt den Jahresbetriebsplan und die Jahresbetriebsnachweisung 2023 für den Gemeindewald Laudenbach vor.

Als Unterlagen dienen Tischvorlagen und eine Präsentation.

 

Beratung:

Durch die Hitzewellen und Trockenjahre sind vor allem an Kiefern und Lärchen vorgeschädigt, so Herr Hack. In 2022 begann das Frühjahr vielversprechend mit einem späten Wintereinbruch Ende April mit Schäden durch Schneebruch, besonders an jungen Bäumen. Dann folgte relativ spät ein sehr trockener Sommer weshalb der Borkenkäfer dann um so heftiger auftrat. Auch in den Pflanzkulturen sind relativ hohe Ausfälle zu beklagen, da der Grundwasserspiegel nicht gefüllt war.

 

Der Schneebruch war Anlass mit der Durchforstung zu beginnen, allerdings kämpft man mit Unternehmerknappheit. Da der Fichtenanteil in Laudenbach relativ gering ist, fiel weniger Schadholz an. Der Marktpreis ist in 2022 wieder gestiegen.

 

Der jährliche Hiebsatz von 900 fm wurde mit 886 fm in 2022 nahezu erfüllt und das geplante Betriebsergebnis erreicht.

 

Schwerpunkte für 2023 sind die Pflege der Bestände um Rückstände nachzuholen und Naturschutzmaßnahmen vorgesehen z. B. die Anlage von Feuchtbiotopen. In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde können hierfür Fördergelder beantragt werden. Auch die Jungbestandspflege und Wiederaufforstung werden gefördert.

 

Vollumfängliche Durchforstungen konnten witterungsbedingt noch nicht durchgeführt werden, da die Böden durchnässt sind.

 

Sobald die Rückung von Polterholz witterungsbedingt möglich ist, wird dann im Zuge dessen als Verkehrssicherungsmaßnahme auch der Waldsaum an der Odenwaldstraße ein Stück zurückgesetzt werden.

 

Herr Hack referiert weiter anhand der Präsentation. Er bedankt sich für die sehr gute Mitarbeit des Bauhofs bzgl. der Wegepflege. Zu erwähnen ist, dass die Rückekosten inzwischen um 30% gestiegen sind. Auch die Beiträge zur Forstbetriebsgemeinschaft sind gegenüber 2022 aufgrund einer personellen Neueinstellung für die Holzvermarktung gestiegen. Für private Waldbesitzer gibt es eine Bundesförderung, wenn gewisse Kriterien erfüllt werden, die allerdings einen erheblichen Aufwand bedeuten. Die Umsetzung muss noch geklärt werden.

 

Auf Nachfrage von GR Breitenbach (DU), wieviel Schadholz durch den Schneebruch angefallen ist und wie hoch die Brennholzpreise momentan sind, informiert Herr Hack, dass für Laudenbach relativ wenig Schadholz entstanden ist. Für alle Baumarten sind die Preise aufgrund der Ressourcen-Konkurrenz, der politischen Situation und der hohen Brennholznachfrage intensiv gestiegen. In der VG kostet z. B. Polterholz Buche derzeit 70 € pro fm. In anderen Kommunen verlangt man mehr. Herr Hack glaubt, dass die Preise nicht auf Dauer auf diesem hohen Niveau bleiben. Die Brennholznachfrage kann erfüllt werden, wenn Bereitschaft besteht, auch Nadelholz zu nehmen.

 

GR Klein fragt, wie man sich die Baumsicherungsmaßnahmen an der Odenwaldstraße vorstellen kann.

 

Lt. Herr Hack wird an der Böschungskante die 1. Baumreihe weggenommen, sprich alles, was bei stärkerem Wind umfallen könnte.

 

Auf Nachfrage von GR Stahl wieviel Hektar in Laudenbach vom Bund gefördert werden könnten, schätzt Herr Hack ca. 10 Hektar, die als Biotope aufgearbeitet werden könnten, die aber nicht zusammenhängend sein müssen.

 

Bgm. Distler bedankt sich für die umfänglichen Informationen und verabschiedet Herrn Hack.


Beschluss:

Der Jahresbetriebsplan und die Jahresbetriebsnachweisung 2023 werden genehmigt.