Sitzung: 18.04.2023 GRR/015/2023
Beschluss: Einstimmig beschlossen
Sachverhalt:
Die folgenden Angaben sind im Kurzkonzept für die ILE Odenwald-Allianz
enthalten, das von der EnergieAgentur Bayerischer Untermain erstellt wurde.
Dies liegt der Vorlage bei.
Abgrenzung „Klimaschutzkoordination“,
„Energiemanagement“ u. „Klimaschutznetzwerk“
Klimaschutzkoordination
Ziel der
Klimaschutzkoordination ist es, Maßnahmen im Themenbereich „Umwelt, Energie und
Klimaschutz“ für die ILE Odenwald-Allianz zu entwickeln und in Absprache mit
den Mitgliedskommunen sowie lokalen Akteuren umzusetzen.
Aufgaben
Klimaschutzkoordinator/in:
Die
Klimaschutzkoordination ist für alle Fragen rund um kommunale
Klimaschutzmaßnahmen in allen Kommunen der ILE Odenwald-Allianz zuständig.
Zu den Aufgaben gehören,
·
Entwicklung
und Koordination von Klimaschutzmaßnahmen
·
Bearbeitung
von Förderanträgen
·
Erstellung
von Ausschreibungen an externe Dienstleister
·
Zusammenarbeit
mit regionalen Akteuren zur Umsetzung von Maßnahmen
·
Öffentlichkeitsarbeit
Der Markt Kleinheubach
hat sich dazu bereiterklärt, die Stelle organisatorisch bei sich anzusiedeln.
Kommunales Energiemanagement (KEM)
Ziel eines KEM ist die
Reduzierung der Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche in den kommunalen
Liegenschaften und die damit verbundenen Kosten.
Hierfür werden zur Erfassung und Steuerung der Verbräuche spezielle Soft- und
Hardware implementiert.
Vom Fördergeber (Bund)
wird empfohlen, pro 10.000 Einwohner eine Stelle im KEM zu besetzen.
Eine Zusammenarbeit der Kommunen innerhalb der Odenwaldallianz wird noch
abgestimmt.
Aufgaben Energiemanager/in
·
Stetige
Erfassen und Steuerung von Strom-, Wärme- und Wasserverbräuchen
·
Implementierung
der dafür notwendigen Hard- und Software
·
Erarbeitung
von Maßnahmen zur Senkung der o. gen. Verbräuche
·
Zusammenarbeit
mit lokalen Ansprechpartnern
Kommunales Energieeffizienz- oder
Klimaschutznetzwerk
Ein solches Netzwerk
dient als Austausch- und Informationsplattform.
Mit jeder Kommune werden individuelle Maßnahmen entwickelt, die über die
Laufzeit bearbeitet und kontrolliert werden. Darüber hinaus werden externe Berater
eingeladen.
Die Arbeit in diesem Netzwerk kann den Grundstein für ein KEM legen, bspw.
durch die Einführung einer Software.
Für die
inhaltlich-fachliche Betreuung hat sich die EnergieAgentur Bayerischer
Untermain angeboten.
Gleichwohl wird es notwendig sein, einen Ansprechpartner für das Netzwerk in
der Verwaltung auszuwählen.
Förderung
Die Stellen in den
Bereichen Klimaschutzkoordination
und Energiemanagement sollen
mithilfe von Mitteln aus den Förderprogrammen „Kommunalrichtlinie“ (Bund) sowie
„KommKlimaFör“ (Land) finanziert werden. Durch die Kombination beider
Förderprogramme kann der Fördersatz auf 90 % erhöht werden. Einzeln wäre
lediglich eine Förderung von 70 % bzw. 50 % möglich.
Ein Energieeffizienz- oder Klimaschutznetzwerk
kann über die „Kommunalrichtlinie“ (Bund) mit 60 % gefördert werden.
Bei den
Antragstellungen wird die ILE Odenwald-Allianz von der EnergieAgentur
Bayerischer Untermain unterstützt.
Kostenschätzung
Klimaschutzkoordination
Der Förderzeitraum
beträgt 4 Jahre.
Die Eingruppierung der Personalstelle erfolgt üblicherweise in TVÖD-K E 10 bis
E 12.
Die unten aufgeführte
Lohnschätzung basiert auf der aktuellen Entgelttabelle zzgl. 20 % zum
Grundgehalt Sozialversicherungsbeiträge, 7,75 % zum Grundgehalt
Zusatzversorgung sowie einem 13. Monatsgehalt (Weihnachtszuwendung).
Entgeltgruppe |
Personalkosten |
Eigenanteil |
E 10 |
252.000 € |
25.200 € |
E 11 |
265.000 € |
26.500 € |
E 12 |
277.000 € |
27.700 € |
Der Eigenanteil wird
auf die teilnehmenden Kommunen aufgeteilt.
Es kommen Aufwendungen
für einen Büroplatz, Maßnahmen sowie zukünftige Tarifsteigerungen hinzu.
Nach Ablauf des
Förderzeitraumes sind die Aufwendungen für die Personalstelle neu zu berechnen,
sofern die Stelle erhalten werden soll.
Energiemanagement
Der Förderzeitraum
beträgt 3 Jahre.
Die Eingruppierung der Personalstelle erfolgt üblicherweise in TVÖD-K E 9a bis
E 9c.
Die unten aufgeführte
Lohnschätzung basiert auf der aktuellen Entgelttabelle zzgl. 20 % zum
Grundgehalt Sozialversicherungsbeiträge, 7,75 % zum Grundgehalt
Zusatzversorgung sowie einem 13. Monatsgehalt (Weihnachtszuwendung).
Entgeltgruppe |
Personalkosten |
Eigenanteil |
E 9a |
160.000 € |
16.000 € |
E 9b |
167.000 € |
16.700 € |
E 9c |
178.000 € |
17.800 € |
Der Eigenanteil wird
auf die teilnehmenden Kommunen aufgeteilt.
Es kommen zzgl.
Aufwendungen für einen Büroplatz, umgesetzte Maßnahmen sowie zukünftige
Tarifsteigerungen hinzu.
Nach Ablauf des
Förderzeitraumes sind die Aufwendungen für die Personalstelle neu zu berechnen,
sofern die Stelle erhalten werden soll.
Energie- oder Klimaschutznetzwerk
Der Förderzeitraum
beträgt 3 Jahre.
Die maximalen Aufwendungen für die Teilnahme an einem
Energie-/Klimaschutznetzwerk gibt die EnergieAgentur Bayerischer Untermain wie
folgt an:
Zeitraum |
Budget |
Zuschuss |
Eigenanteil |
1. Jahr |
33.333,34 € |
20.000,00 € |
13.333,34 € |
2. Jahr |
16.666,67 € |
10.000,00 € |
6.666,67 € |
3. Jahr |
16.666,67 € |
10.000,00 € |
6.666,67 € |
Gesamter
Zeitraum |
66.666,67
€ |
40.000,00
€ |
26.666,68
€ |
Hinweise:
·
Die
Kostenaufstellung beschreibt die Maximalkosten pro Netzwerkteilnehmer.
·
Jeder
Netzwerkteilnehmer entscheidet selbst inwieweit das Budget in Anspruch genommen
wird. (Je nach Stunden, die jeweils die Kommune individuell in Anspruch nimmt
sowie Kosten für Öffentlichkeitsarbeit, Vorbereitung der Netzwerktreffen, usw.)
·
Die
Förderquote liegt pro Jahr bei 60 %.
Im ersten Jahr gibt es maximal
20.000 € Zuschuss.
In den Jahren 2 und 3 maximal 10.000 € Zuschuss.
Die Verwaltungsgemeinschaft Kleinheubach ist dem
Energienetzwerk Main-Rhön beigetreten, somit erübrigt sich eine Teilnahme für
die Gemeinde Rüdenau.
Herr Allianzmanager Viktor Gaub wird, wie in
der Sitzung am 07.03.2023 beschlossen, zu diesem Tagesordnungspunkt für weitere
Informationen anwesend sein.
Beratung:
BGMin Wolf-Pleßmann
begrüßt Herrn Gaub und bittet darum, den Sachverhalt genauer zu erläutern. Zur
Unterstützung hat er Herrn Johannes Brönner vom Energiemanagement Bayer.
Untermain mitgebracht.
Herr Gaub bedankt
sich für die Einladung und erläutert Einzelheiten anhand einer Präsentation.
Klimaschutz ist ein
bedeutendes Thema und der Freistaat Bayern hat sich ambitionierte Ziele gesetzt,
so Herr Gaub. Die ILE Odenwaldallianz hat letztes Jahr ihre Leitziele
aktualisiert und ergänzt, um sich auf die Klimakrise und Erderwärmung gut vorzubereiten.
In Workshops hat man festgestellt, dass man Personalstellen schaffen möchte. 50%
dieser Personalkosten werden auf beteiligte Kommunen aufgeteilt, 50% auf die
Anzahl der Einwohner je Kommune.
Herr Gaub erläutert
die Ziele und Aufgaben einer Klimaschutzkoordination sowie eines
Energiemanagements sowie Förderprogramme hierzu. Welche Projekte genau
umgesetzt werden, ist noch nicht bekannt. Jedoch sind verschiedene
Handlungsfelder möglich, wie z. B. Mobilität, Ausbau Fahrradwege, Auseinandersetzen
mit versch. Sharingmodellen usw.
Auf Nachfrage von
GRin Mühling und GR Link bestätigt Herr Gaub eine Förderung der Entlohnung von
Klimaschutz- und Energiemanager. Von den Kommunen zu tragen sind weitere
Kosten, wie Aufwendungen für einen Büroarbeitsplatz, sonst. Maßnahmen, Material
und mögliche Tarifsteigerungen. Hard- und Software wird separat gefördert. Bei
einer Beteiligung von 10 Kommunen würde ein Klimaschutzkoordinator für Rüdenau
auf 4 Jahre gerechnet etwa 3.000 € kosten zuzgl. Nebenkosten, z.B ein
Schreibtisch.
Die Person wird nach
Ablauf der Befristung nicht automatisch übernommen. Die Kommunen entscheiden,
was mit der Stelle passiert, beantwortet Herr Gaub die Frage von GR Link.
Die Stelle eines
Energiemanager wird lt. Vorschlag des Bundes auf die Kommunen pro 10.000
Einwohner aufgeteilt. Ein Energiemanager hat die Aufgabe ein Energiemanagement
einzurichten und zu pflegen. Z. B. sollen Strom-, Wasserverbräuche reduziert
werden. D. h. Verbräuche werden stetig erfasst und konkrete Maßnahmen
erarbeitet, um diese zu senken.
Auf Nachfrage von
GRin Mühling, ob dadurch entstandene Projekte auch einer Förderung unterliegen,
kommt es lt. Herr Gaub auf die spezifischen Projekte an.
GR Link fragt, ob
die Kommunen am Ende des Jahres eine Auflistung erhalten, welche Kosten
entstanden sind und was konkret unternommen wurde.
Dies sollte so sein,
zudem wird eine Prognose erstellt, wieviel man z.B. in 5 Jahren einsparen könnte,
antwortet Herr Gaub.
GRin Mühling fragt,
ob jede Kommune einen bestimmen Anteil an Stunden eines Klimaschutzkoordinators
oder Energiemanagers in Anspruch nehmen kann. Lt. Herrn Brönner ist es Ziel,
ein Energiemanagement einzuführen mit entsprechender Messtechnik und Software,
damit Energieverbräuche ersichtlich werden. Z. B. um zu erkennen, ob eine
Turnhalle zu oft oder zu viel geheizt wird und wie dies effizienter zu regeln
ist.
Auch Erkenntnisse
aus anderen Kommunen fließen in Projekte ein.
Lt. BGMin
Wolf-Pleßmann wird man sich zum Bau des neuen Feuerwehrhauses den Rat des
Klimaschutzkoordinators und Energiemanagers über z. B. Dämmung, energiesparende
Beleuchtung usw. und auch zu Förderprogrammen einholen.
Ein bestimmtes
Stundenkontingent wird für Rüdenau nicht festgelegt, antwortet Herr Gaub auf
nochmalige Nachfrage von GRin Mühling.
Herr Brönner geht
davon aus, dass kleinere Kommunen stärker von diesen Managern profitieren, weil sie es das Know-how finanziell nicht alleine
stemmen können.
Lt. BGMin Wolf-Pleßmann
haben inzwischen alle Odenwaldallianz-Mitgliedsgemeinden zugestimmt. Die
Entscheidung für Rüdenau fehlt noch.
Bei Zustimmung wäre
der nächste Schritt, den Förderantrag zu stellen, so Herr Gaub. Erst dann würde
der Bewerbungsprozess folgen. Sollte es eine Abweichung der Förderquote von
aktuell 90% geben, dann werden die Kommunen informiert.
Wie zu verstehen
ist, dass im Sachverhalt steht, dass durch den Beitritt der VG sich ein
Beitritt von Rüdenau erübrigen würde, fragt GR Trunk.
Dieser 3. Beschluss-Vorschlag
hat sich erübrigt, antwortet Herr Gaub. Plan ist, dass Kleinheubach die
Klimaschutzkoordinationsstelle bereitstellt.
BGMin Wolf-Pleßmann
dankt Herrn Gaub und Herrn Brönner für ihre Ausführungen.
Beschluss:
a)
Die Gemeinde Rüdenau unterstützt
die Schaffung einer interkommunalen Stelle zur Klimaschutzkoordination.
Vorausgesetzt einer Förderung über die „Kommunalrichtlinie“ und „KommKlimaFör“,
beteiligt sich die Gemeinde an den entstehenden Personal- und
Sachaufwandskosten.
Aufwendungen für Maßnahmen sind separat zu prüfen.
Einstimmig
beschlossen
Beschluss:
b)
Die Gemeinde Rüdenau unterstützt
die Schaffung einer interkommunalen Stelle zur Errichtung und Umsetzung eines
Energiemanagements. Vorausgesetzt einer Förderung über die „Kommunalrichtlinie“
und „KommKlimaFör“, beteiligt sich die Gemeinde an den entstehenden Personal-
und Sachaufwandskosten.
Aufwendungen für Maßnahmen sind separat zu prüfen.