Sachverhalt:
In der Sitzung des Gemeinderates am 16.05.2024 zusammen mit den Gemeinderäten aus Kleinheubach und Laudenbach wurde die Machbarkeitsstudie zum Schulhaus Kleinheubach vorgestellt.
Weiterhin wurde der aktuelle Status und die Schülerprognose bis zum Schuljahr 2033/2034 des Mittelschulverbundes mit dem Schulverband Amorbach Mittelschule und dem Markt Großheubach vorgestellt.
Über die weitere Vorgehensweise in Bezug auf den Mittelschulverbund und die erforderliche Sanierung des Schulhauses in Kleinheubach ist zu beraten und die weitere Vorgehensweise zu beschließen. Die endgültige Beschlussfassung erfolgt in der Schulverbandsversammlung. Die Vertreter der Gemeinde Rüdenau sind in der Schulverbandsversammlung an dem Empfehlungsbeschluss gebunden.
Die vorliegende Machbarkeitsstudie des Büro Wolf Architekten
aus Miltenberg hat ergeben, dass das Schulhaus in Kleinheubach sanierungsfähig
ist. Eine Planung der einzelnen Maßnahmen muss im nächsten Schritt erstellt
werden, zunächst sind die notwendigen Beschlüsse zur Klärung der
Planungsaufgabe notwendig.
In Bezug auf den
Mittelschulverbund sind nachstehende Varianten möglich:
- Die Beschulung im
Mittelschulverbund erfolgt unverändert weiter an drei Standorten in
Amorbach, Großheubach und Kleinheubach. Wenn dies der Fall ist, kann das
Schulgebäude in Kleinheubach entsprechend der vorliegenden
schulaufsichtlichen Genehmigung weiter geplant werden.
- Die Beschulung im Mittelschulverbund soll zukünftig an zwei Standorten in Amorbach und Großheubach erfolgen.
Mit dem Markt Großheubach sind die Voraussetzungen für einen Mittelschulverband Großheubach, Kleinheubach, Laudenbach und Rüdenau zu erarbeiten. Nach erfolgter Klärung und Gründung dieses Mittelschulverbundes ist bei der Regierung von Unterfranken eine neue schulaufsichtliche Genehmigung für das Schulhaus Kleinheubach zu erwirken. Das Raumprogramm wird für einen reinen Grundschulbetrieb angepasst. Eine neue Machbarkeitsstudie für den Betrieb einer reinen Grundschule ist zu erstellen.
Beratung:
Bürgermeisterin Monika Wolf-Pleßmann fragt, ob die Schule so bleiben soll wie sie ist, mit den 5. und 6. Klassen oder ob sie eine reine Grundschule werden soll, dann würde die Schule in der Gemeinde Laudenbach in absehbarer Zeit geschlossen werden.
Lt. Herr Dieter Link belaufen sich die Kosten für den Anbau auf ca. 13,5 Millionen Euro. Davon trägt die Gemeinde Rüdenau 12 %. Für den Umbau der Schulturnhalle gab es eine Förderung. Letztendlich würden Kosten in Höhe von ca. 750.000,00 für die Gemeinde Rüdenau entstehen.
Bürgermeisterin Monika Wolf-Pleßmann bemerkt, dass das Schulhaus in Großheubach auch renovierungsbedürftig sei. Auch hier müsste dann die Gemeinde Rüdenau ihren Kostenanteil tragen.
Frau Anja Mühling möchte wissen, wann die Schule in Großheubach renoviert werden muss und wie hoch der Gastschulbeitrag sei.
Der Gastschulbeitrag liegt bei ca. 1.500,00 € beantwortet Bürgermeisterin Monika Wolf-Pleßmann.
Schulverbandsvorsitzender Thomas Münig erklärt, dass dies bei einem Mittelschulverbund mit Großheubach nicht zutreffend wäre. In einem Verband sind alle Verbandsmitglieder Kostenträger. Gastschulbeiträge sind bei Beschulung ausserhalb des eigenen Schulverbandes zu zahlen. Beispielhaft wird anhand der Finanzierung der Turnhallensanierung die Kostensituation durch den Schulverbandsvorsitzenden erläutert. Hierbei liegt der Anteil der Baukosten für die Gemeinde Rüdenau bei 6,2 %, für den Markt Kleinheubach bei 65,7 % und für die Gemeinde Laudenbach bei 28,1 %. Die Prozentzahlen hängen von der Schüleranzahl der jeweiligen Gemeinde ab. Auf den Anteil der Baukosten wird der Förderantrag gesetzt. Wenn die Mittelschule in Kleinheubach aufgegeben wird, sind wir nicht mehr Mitglied des Mittelschulverbundes, und ein Mittelschulverband Großheubach, Kleinheubach, Laudenbach und Rüdenau wäre möglich. Mögliche Zahlen zur Kostenteilung könnten dann sein: für den Markt Kleinheubach 37 %, für die Gemeinde Laudenbach 15 %, für die Gemeinde Rüdenau 3 % und für den Markt Großheubach 45 %. Dies sind reine fiktive Zahlen, da für diesen möglichen neu zu gründenden Schulverband keine Berechnungen vorliegen.
Das besondere im Mittelschulverbund mit dem Mittelschulverband Amorbach, dem Markt Großheubach und dem Schulverband Kleinheubach ist, dass keine Kosten für die Schulen gegenseitig berechnet werden, dies ist im Verbundvertrag geregelt.
Frau Anja Mühling fragt nach, wann die Schule in Großheubach zuletzt renoviert wurde. Herr Thomas Münig erwidert, dass die letzte Renovierung ca. 1996 war, d.h. eine Sanierung steht auf jeden Fall an.
Herr Tom Herkert bemerkt, dass bei einem neuen Mittelschulverband, die Gemeinde Rüdenau doppelt zahlen müsste. Jetzt für die Sanierung der Schule in Kleinheubach (Grundschule) und in ein paar Jahren für die Sanierung der Schule in Großheubach.
Bürgermeisterin Monika Wolf-Pleßmann begrüßt Herrn Schulrat Michael Brummer und bittet ihn um die Darstellung aus pädagogischer Sicht.
Schulrat Michael Brummer erläutert, dass im Jahr 2000 die 6-stufige Realschule eingeführt wurde. Im Jahr 2010 entstanden die Mittelschulverbünde, da die Hauptschule als Schulausbildung unattraktiv war. Wenn innerhalb von zwei Jahren in einer Schule eine Klasse nicht gebildet werden kann, muss die Schule schließen. Wenn sie einem Verbund angehört, dann nicht.
Insgesamt fehlt Lehrpersonal. Grundschullehrer müssen auch Unterricht in der Mittelschule geben.
Laut Raumkonzept sind für die Mittelschule noch 4 Klassenzimmer übrig. Die Prognose sieht 4 Klassen der 5. Jahrgangsstufe. Seit Jahren gibt es je nur eine Klasse der 5. und 6. Jahrgangsstufe.
Bürgermeisterin Monika Wolf-Pleßmann merkt an, dass die Gemeinde Rüdenau mit rund 730 Einwohnern mehr als 250 Einwohner hat, die älter als 65 Jahre sind. Hier wird es sicherlich einen Umbruch in der Bevölkerungsstruktur geben.
Frau Anja Mühling möchte wissen, ob die Schule Kleinheubach 7 Klassenräume benötigt, sollte sie Mittelschule werden, ohne Verbandsvertrag.
Herr Thomas Münig erwidert, dass es nie Ziel war eine komplette Mittelschule zu bauen. Es wird eine gleichberechtigte Partnerschaft mit dem Mittelschulverband Amorbach und dem Markt Großheubach angestrebt.
Außerdem fragt Frau Anja Mühling, ob bereits Flächen für die offene Ganztagesschule mit einberechnet seien. Herr Thomas Münig erwidert, dass erst ein Flächenansatz mit kleineren Flächen angedacht war. Dies wurde von der Regierung von Unterfranken abgelehnt, da es ab 2026 eine verpflichtende Ganztagesschule gibt und der Bereich für die Ganztagsbetreuung vergrößert werden muss. Für die 5. und 6. Jahrgangsstufen gibt es keinen Anspruch auf Ganztagesbetreuung, sie sind aber mit eingebunden.
Herr Friedbert Trunk möchte wissen, inwieweit die Schule umgebaut werden müsste, würde sie eine reine Grundschule werden.
Herr Thomas Münig erklärt, dass das zentrale Thema für den Umbau die verpflichtende Ganztagesschule ist. Die Mensa und die Küche müssen auf jeden Fall vergrößert werden, der Rest muss saniert werden. Herr Ferdinand Pfister hätte gerne den Zustand der anderen Schulen gesehen und eine Kostenaufstellung gehabt, was die Sanierung für eine moderne Grundschule kosten würde.
Herr Thomas Münig schätzt die reine Sanierung der Kleinheubacher Schule auf 8,5 – 9 Millionen Euro.
Wenn man für die Sanierung der Großheubacher Schule annimmt, daß diese ebenfalls ca. 13,5 Millionen Euro kostet. müsste der neue Mittelschulverband nur den Mittelschulanteil der Sanierungskosten bezahlen. Dies wären rein fiktive Zahlen betont Thomas Münig. Der Fördersatz ist unbekannt, die Kosten geschätzt. Dieser könnte nur ausgerechnet werden, wenn man zwei komplette Anträge an die Regierung von Unterfranken schicken würde. Dort wird jedoch nur ein Förderantrag angenommen bzw. berechnet.
Herr Tom Herkert fragt nach, ob die Kosten abhängig von der Schülerzahl sei. Dies bejaht Herr Thomas Münig.
Frau Anja Mühling möchte wissen wie die Zusammenarbeit mit dem Verbund prognostiziert wird.
Herr Thomas Münig erläutert, dass in 2019 eine Kommune den Verbundvertrag gekündigt hatte. Diese Kündigung wurde in 2020 wieder zurückgenommen nachdem man sich zusammengesetzt hatte. Es ist ein gutes Miteinander zwischen den Verbundmitgliedern. Der Verbundvertrag soll unverändert weitergeführt werden.
Frau Anja Mühling möchte wissen, ob ein Verbund nur mit der Amorbacher Schule möglich wäre. Dies verneint Herr Thomas Münig.
Herr Michael Brummer ergänzt, dass es einen Schulsprengel gibt, zu dem Weilbach, Kirchzell, Amorbach,und Schneeberg, gehören. Würde eine Schule kündigen, stünde sie alleine da bzw. müsste sich einen neuen Verbund suchen.
Frau Anja Mühling fragt nach, ob im Sprengel geregelt sei, dass ein Teil der Schüler nach Amorbach und ein Teil nach Großheubach gehen müsste.
Herr Michael Brummer erwidert, dass die vier bestehenden Klassenzimmer in Kleinheubach immer für die 5. und 6. Jahrgangsstufe gedacht sind.
Schulverbandsvorsitzender Thomas Münig ergänzt, dass Ziel des Verbundes sei, dass gleichgroße Klassen gebildet werden.
Bürgermeisterin Monika Wolf-Pleßmann möchte wissen, ob die Schule in Großheubach bereits eine Nachmittagsbetreuung hat bzw. eine Mensa. Herr Thomas Münig erklärt, dass die Nachmittagsbetreuung prinzipiell über den Hort abgedeckt sei. Der Raum für eine Mensa ist vorhanden, wird aber aktuell anderweitig genutzt. Eine Küche ist da, darin findet aber aktuell nur der Pausenverkauf statt.
Frau Anja Mühling möchte weiterwissen, ob die Gemeinde
zuständig für den Hort sei. Herr Thomas Münig bestätigt dies. Die
Nachmittagsbetreuung ist prinzipiell Aufgabe der Gemeinden. Er erläutert, dass
für die Nachmittagsbetreuung Räume eingeplant sind. In der Schule Kleinheubach
ist aktuell der Hort des Marktes Kleinheubach.
Beschluss01:
Der Gemeinderat Rüdenau
empfiehlt dem Schulverband Kleinheubach:
Die Beschulung im Mittelschulverbund erfolgt unverändert weiter an drei
Standorten in Amorbach, Großheubach und Kleinheubach. Das Schulgebäude in
Kleinheubach wird entsprechend der vorliegenden schulaufsichtlichen Genehmigung
weiter geplant. Die weiteren notwendigen Schritte sind einzuleiten.